Kolumbien ist das Backpacking-Paradies Südamerikas und zieht seit Jahrzehnten Touristen aus aller Welt an. Das Land ist unglaublich vielfältig mit einer abwechslungsreichen Landschaft, faszinierenden Natur und Kultur sowie freundlichen Einheimischen. Unsere Reisebloggerin Anja Knorr von happybackpacker.de hat sich sofort in das Land verliebt und verrät heute ihre Lieblingsorte im Land für eure Kolumbien Rundreise.
Lange bevor ich das erste Mal nach Kolumbien reiste, hatte ich das Gefühl das Land und seine Städte bereits zu kennen. Ich bin ein großer Fan von Gabriel Garcia Márquez – Kolumbiens großem Schriftsteller. Márquez machte viele Orte seines Landes zu Schauplätzen seiner Romane wie zum Beispiel das karibische Örtchen Cartagena in „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“.
Ich konnte es nicht abwarten, diese Orte selber zu entdecken und zu schauen, wie sehr sie sich im Laufe der Jahre verändert haben würden. Als eine Freundin von mir nach Bogotá zog, um dort einen gemeinnützigen Verein zu gründen, war meine Zeit gekommen. Ich hatte vier Wochen Zeit und machte mich auf eine kleine Rundreise in das Land meiner Sehnsüchte. Kolumbien ist dreimal so groß wie Deutschland und die Distanzen sind riesig. Daher konzentrierte ich mich auf ein paar Highlights, auch wenn das Land unzählige weitere zu bieten hat.
4 Wochen Kolumbien Rundreise: Meine 5 Highlights
TOP 1: Bogotá – Die Hauptstadt Kolumbiens
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Kolumbiens quirlige Hauptstadt Bogotá mit seinem engen Netz aus Bussen und Taxen ist ein echtes Verkehrschaos. Es ist ein Wunder, dass trotzdem alle paar Minuten ein Bus an deiner Straßenecke vorbei kommt und dich dorthin mitnimmt, wo du auch hin willst. Ordnung im Chaos sozusagen. Eine echte Königsdisziplin der Kolumbianer.
Ich übernachtete im historischen Viertel La Candelaria bei meiner Freundin. La Candelaria mit seinen charmanten alten architektonischen Häusern und Pflastersteinen eignet sich perfekt als Basis, um die Stadt zu entdecken. Ich liebe es, eine Stadt zu Fuß zu erkunden, nur dann bekomme ich ein wirkliches Gefühl für die Dimensionen und kleinen Geschichten, die sich hinter jedem Haus abspielen könnten. Daher schlenderte ich durch das historische Viertel der Stadt mit seinen vielen bunten Häusern und sah mir neben dem Parlament auch die Statue vom Staatsgründer Simón Bolívar an.
Ein absolutes Must-Do ist der Aufstieg zu Bogotás Hausberg Monserrate. Von dort genießt du eine herrliche Aussicht über die ganze Stadt und das dramatische Bergpanorama. Ich habe dazu die Seilbahn genommen, aber du kannst auch eine Zahnradbahn nehmen oder zu Fuß auf den Berg klettern. Letzteres solltest du allerdings nur zu bestimmten Zeiten unternehmen, wenn der Weg von Polizisten bewacht wird.
Und hier kommt noch ein Insider-Tipp für alle Naschkatzen: Unbedingt bei Crepes & Waffles vorbeischauen. In dieser kolumbianischen Kaffeekette gibt es die süßesten und leckersten Crepes und Waffeln, die ich je in meinem Leben gegessen habe. Würde ich in Bogotá leben, würde ich mich wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit nicht mehr im Spiegel sehen wollen. Außerdem stellen sie dort wohl nur alleinstehende Frauen ein und solche, die besondere Bedürfnisse haben, was ich als Konzept unterstützenswert finde.
Eine Fahrradtour über die Anden
Wusstest du, dass Kolumbien ein Land der Fahrradfahrer ist? An jedem Sonn- und Feiertag werden ganze Straßen gesperrt für irgendwelche Fahrradtouren, sogenannte Ciclovías, und jedes Wochenende siehst du unzählige Fahrradfahrer lässig über die steilen Hänge der Anden cruisen, als wäre es das Einfachste der Welt! Aber glaube mir, auf 3000 Metern kommst du ganz schön schnell aus der Puste, und ich musste mehr als einmal absteigen und mein Rad schieben!
Die Anstrengung lohnte sich allerdings, da uns rund 40 Kilometer außerhalb Bogotás der Ort Zipaquirá erwartete. Dort liegt tief in einer Salzmiene eine unterirdische Kathedrale, die angenehm kühl ist und wie nicht von dieser Welt wirkt. Dunkel und nur mit einigen Lichtern ausgestattet sind die vielen Kreuze und Madonnenstatuen komplett aus Salzkristallen gemeißelt. Diese verteilen sich durch ein verzweigtes Höhlenlabyrinth, in dem der Passionsweg in vierzehn Stationen nachgestellt ist.
Nach ein paar Tagen wurde mir die Stadt zu hektisch und kalt. Bogotá liegt auf einer Hochebene der Anden, 2640 Meter über dem Meeresspiegel. Selbst im Sommermonat Februar war mir dort eigentlich immer kalt. Daher zog es mich relativ schnell weiter in tiefer gelegene Gefilde.
TOP 2: Kolumbiens wilde Pazifikküste
Die Pazifikküste ist gar nicht so einfach zu erreichen, da ich durch ehemaliges Sperrgebiet der Guerillabewegung FARC fahren musste und es noch recht viele Polizeikontrollen und Streckenposten gab, aber letzten Endes ist die Gegend sicher und die Kontrollen dienen nur dem eigenen Schutz. Von Buenaventura aus, gelangt man nur mit dem Boot an die Orte am Pazifik, weil es noch keine Straßen durch den Dschungel gibt. Diese Abgeschiedenheit reizte mich umso mehr an der Gegend, und ich freute mich auf meinen Ausflug nach Ladrilleros.
Der Ort gilt als Geheimtipp unter Surfern. Es gibt fangfrischen Fisch und du kannst Coco Loco an einsamen Stränden genießen. Das ist übrigens Schnaps in einer Kokosnuss serviert. Wenn du außerhalb der geschäftigen Tage um Weihnachten und Ostern kommst, hast du den Ort mehr oder weniger für dich allein und ich genoss die Ruhe.
WICHTIG: Im Ort gibt es keine Geldautomaten, also genügend Bargeld mitnehmen.
TOP 3: Wunderschönes Medellín
Medellín gilt als eine der aufregendsten Städte Südamerikas und durfte auf meiner Kolumbien Rundreise nicht fehlen. Die Stadt schmiegt sich idyllisch an grüne Berge und ist atemberaubend anzusehen. Absolut empfehlenswert sind die Seilbahnfahrten über den Dächern der Stadt, die die einzelnen Stadtteile miteinander verbinden und einen herrlichen Blick über die Stadt bieten. Besonders die Fahrt zum Parque Arví lohnt sich, einem riesigen Nationalpark mit grünen Wäldern und Waldseen nahe der Stadt.
Die Stadt selbst hat seit Jahren einen Ruf als Partyhotspot und in der Tat feiern die Medellínos als gäbe es kein Morgen. Das Party-Viertel liegt mitten im historischen Zentrum im Parque Lleras. Außerdem hat sich in Medellín eine Paragliding-Szene ohnegleichen entwickelt und ein Rundflug über die Stadt sollte immer auf dem Programm stehen, wenn man sich vor Ort befindet.
Medellín ist auch längst nicht mehr so unsicher wie noch vor einigen Jahren – wie übrigens ganz Kolumbien. Ich hatte als alleinreisende Frau keine Probleme und fühlte mich stets sicher. Natürlich schaltete ich, wie in jedem Land, meinen gesunden Menschenverstand ein und lief nachts nicht alleine mit meinen Wertsachen herum, aber ansonsten fühlte ich mich stets sicher.
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TOP 4: Das bunte Cartagena
Von Medellín nach Cartagena sind es rund fünfzehn Stunden im Bus – anstrengend, aber absolut lohnenswert. Immerhin näherte ich mich hier meinem Helden Gabriel Garcia Márquez. Der Schriftsteller liebte die ruhige Stadt mit seinen verwinkelten Gassen und liegt dort im früheren Kloster La Merced auch begraben – ein Herzenswunsch des Autors. Und auch in seinen Werken spielte die Stadt immer wieder eine Rolle.
Sicher ist Cartagena sehr touristisch, täglich legen am dortigen Hafen mehrere riesige Kreuzfahrtschiffe an, aber die koloniale Altstadt direkt an der blauen Karibikküste strahlt einen ganz besonderen Charme aus. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit seinen vielen bunten Herrenhäusern und gepflegten Kaffeehäusern ließ mich definitiv die Zeit vergessen, und ich fühlte mich zurückversetzt in eine andere, längst vergangene Epoche.
Außerdem ist Cartagena der ideale Ausgangspunkt, um eine Weitereise in andere karibische Traumziele zu planen. Einerseits kann man in wenigen Tagen mit dem Boot weiter nach Panama schippern. Andererseits wartet die kolumbianische Küste selber mit traumhaften Orten und viel Karibikflair auf.
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TOP 5: Kolumbien Rundreisen Stopp Islas del Rosario
So schnupperte ich nur 45 Minuten mit der Fähre von Cartagena entfernt, echtes Karibikfeeling: Die wunderschöne Islas del Rosario ist ein Postkartenidyll wie sie im Buche steht und ließ mein altes Wassermannherz höher schlagen.
Eine Mountainbike-Tour über die Insel ist der beste Weg, um alle geheimen Ecken zu erkunden und dein Lieblingsplätzchen ausfindig zu machen. Besonders unvergesslich ist eine Bootstour nachts in einer großen Lagune, in der fluoreszierendes Plankton bei jeder Bewegung unter Wasser leuchtet. Es ist wahre Magie, wenn du deine Hände ins Wasser gleiten lässt und diese dabei leuchten als hättest du Zauberkräfte.
Es ist kein Wunder, dass ein so vielfältiges Land wie Kolumbien Gabriel Garcia Márquez zu vielen seiner sehnsuchtsvollen Romane inspiriert hat. Ich fühlte mich oft wie inmitten einer seiner Romane und dachte an Florentino Ariza, wie er 51 Jahre, neun Monate und vier Tage auf seine Angebetete Fermina Daza in „Die Liebe in Zeiten der Cholera“ warten musste.
Dankbar dachte ich daran, dass ich meine Traumreise nicht so viele Jahre aufschieben musste, sondern mich relativ zeitnah auf die Spuren des großen Autors begeben durfte. Und jetzt bist du dran: Wann reist du nach Kolumbien und machst deine Kolumbien Rundreise?
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► oder einer 12-tägigen Erlebnissreise durch koloniale Dörfer und die Kaffeezone?
Josch
Ich liebe dieses Land! Es fehlen noch viele wunderbare Orte, wie z.B. Santa Marta, Neiva, Popayan, Armenia, Vila de Leyva, Rio claro …. Am Amazonas war ich leider noch nicht!
Anja
Hallo Jakob, vielen dank für deinen Input. Die Regionen gehören natürlich dazu, aber in den Amazonas-Regenwald und die Kaffeeregion habe ich es leider bislang nicht geschafft. Warst du denn schon mal dort und kannst darüber berichten? Lg
Jakob
Die genannten Ziele würden gut beschrieben, wenn auch teilweise etwas ungenau. Guatapé beispielsweise liegt knapp 80 Kilometer (2 Stunden Fahrt) von Medellín entfernt und nicht in Medellín. Die Islas del Rosario ist eine Inselgruppe, bestehend aus knapp 30 einzelnen Inseln, und nicht nur eine Insel.
Außerdem fehlt meine Meinung nach unter eine Top-5 Liste der Amazonas-Regenwald und die Kaffeeregion.